Hans Koch

deutscher ev. Theologe und Osteuropa-Forscher; nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst ev. Pfarrer in der Steiermark; Prof. in München; 1952 Gründer und bis 1959 Leiter des Osteuropa-Instituts in München; Veröffentl. u. a.: "Das kirchl. Ostproblem", "Geschichte der Slawen", Anthologie ukrainischer Lyrik

* 7. Juli 1894 Lemberg

† 9. April 1959 München

Wirken

Hans Koch wurde am 7. Juli 1894 in Lemberg/Galizien geboren. Er besuchte dort das deutsche Gymnasium und studierte nach dem Kriege an der Universität Wien Philosophie und Theologie. Als österreichischer Offizier war K. im ersten Weltkrieg an der Aufstellung ukrainischer Verbände und damit an der Schaffung eines unabhängigen ukrainischen Staates beteiligt. Er schloß seine Hochschulausbildung mit Promotionen zum Dr. phil. und Dr. theol. (1924 und 1927) ab. Zwei Jahre später habilitierte sich K. als Privatdozent in Wien. 1934 erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor und Leiter des Osteuropa-Instituts an die Universität Königsberg. 1937 siedelte K. nach Breslau über und erhielt 1940 einen Lehrstuhl in Wien. Im zweiten Weltkrieg erhielt K. acht Tapferkeitsauszeichnungen. Ein zweites Mal versuchte er eine vernünftige, auf die einheimische Bevölkerung gestützte deutsche Ostpolitik durchzusetzen. Doch der Widerstand eines verblendeten Systems war zu stark, als daß Männer seiner Art sich hätten durchsetzen können. Als Kriegsgefangenschaft ...